Diepoltskirchen liegt in dem Gebiet, das als "Saurüssel" bekannt ist. Ich wollte wissen, was es mit dem Begriff auf sich hat? Auf der Webseite des Agrarkulturerbe heisst es dazu: "Der Landkreis Altötting liegt im nordöstlichen Oberbayern an der Grenze zu Österreich. Diese bildet die Salzach, auf der in früheren Zeiten Salz aus den salzburgischen Lagerstätten flussabwärts verfrachtet wurde. Die Salzach mündet in den Inn, den Hauptfluss des Landkreises, mit ihm den Flussläufen nach einen "Saurüssel" bildend. Dieses so eingegrenzte Gebiet sieht der Volksglaube unter dem besonderen Schutz der Hl. Jungfrau, deren große Wallfahrtsstätte zu Altötting liegt, der Kreisstadt. ... Im vergangenen Jahrhundert ist in Südostbayern das sog. Chemiedreieck entstanden, dessen Schwerpunkt im Landkreis liegt. Es gehören dazu Burghausen (Wacker-Chemie, Raffinerie der ÖMV), Burgkirchen (Werk Gendorf), Hart (Süddeutsche Kalkstickstoffwerke) und Töging (Vereinigte Aluminiumwerke)." In einem Interview in einer Heimatzeitung der Region lese ich: "Viele Alteingesessene glauben, dass das Rottal im Unterschied zu benachbarten Flussläufen häufig von Unwettern verschont bleibt. Als Erklärung dafür hat der Volksmund ein Schlagwort parat: den "Rottaler Saurüssel". Das heißt: Im Oberlauf der Rott soll sich eine regionale Wetterscheide befinden, die Gewitter oft teilt. ... Doch was hat es nun mit dem Mythos Saurüssel auf sich? Worauf fußt der Volksglaube, dass das Gebiet zwischen Inn und Salzach unter einem besonderen Schutz steht? Wiegand stieß bei seinen Recherchen auf den bayerischen Hiasl Alois Irlmaier. Irlmaier, der am 8. Juni 1894 in Scharam bei Siegsdorf in Oberbayern geboren wurde und am 26. Juli 1959 in Freilassing starb, galt als bedeutender Hellseher seiner Zeit. In seinen Weissagungen zu einem Dritten Weltkrieg behauptete Irlmaier unter anderem: "Über das blaue Wasser kommen sie nicht herüber. Da breitet die liebe Frau von Altötting den Mantel aus über den Saurüssel." In vielen bayerischen Kirchen traut man der Heiligen Jungfrau heutzutage nicht mehr allzuviel zu, da müssen an vielen Orten Alarmanlagen anstatt dem himmlischen Schutz herhalten. Links weiterlesen bei Agrarkulturerbe und im Interview der Heimatzeitung
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Gabriele Castagnoli hat hier ab April 2016 über zwei Jahre die Pilgerschaft mit ihrem Mann Sesto G. Castagnoli beschrieben. Archive
September 2018
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