the green pilgrims - Ein Paar auf Pilgerschaft
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Liebende Seelen in Ewigkeit

9/8/2016

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Eva und Adam auf einem Taufbecken

Die Anziehung zwischen Mann und Frau ist uns in die Wiege gelegt. Der Wunsch nach einem ausgewogenen Miteinander der beiden Geschlechter ohne Abhängigkeiten und Machtspiele ist ein lang gehegter und immer noch nicht erfüllter Wunsch.

Stimmen diese Aussagen? Beim Schreiben befallen mich leise Zweifel.

Was ist die Liebe?

Gedanken zu diesen wirklich komplexen Themen tauchen immer wieder auf und ab in meinem Leben. Die Gedanken wechseln ihre Richtung, und manche von ihnen haben plötzlich ausgedient. Hin und wieder passiert es, dass eine neue Gedankenform auftaucht und zu einer Wahrheit, vielmehr zu einer Gewissheit wird. So ging es mir auch mit der Liebe. Mein Denken und Fühlen diesbezüglich, hat sich im Laufe der Jahre sehr verändert.
Die Liebe habe ich vor circa 13 Jahren gefunden - daheim auf meinem Sofa sitzend. Da war plötzlich die Erkenntnis: Ich liebe! Und diese Liebe erfüllt mich, ich kann sie (weiter)geben - und das Beste, sie wird nicht weniger davon. So viel Liebe jederzeit und schon immer in mir ist, wenn ich sie denn nur wahrnehme und annehmen kann, so wenig habe ich Anspruch auf eine speziell herbei gesehnte Liebe eines bestimmten Menschen - wie zum Beispiel die Liebe des Mannes, der gerade spurlos aus meinem Leben verschwunden war. Dies zu erfahren und zu akzeptieren hat mein Leben, mein Denken und mein Lieben auf den Kopf gestellt.

​Damit eine solche Erkenntnis von einmal Erlebtem auch dauerhaft Realität werden kann, will sie weiter gelebt werden. Finden wir dann auch noch einen oder mehrere Menschen, die denselben Blick wie wir diesbezüglich haben, dann verstärkt sich diese gemeinsame Wirk-lichkeit, sodass sie auch in das weitere Umfeld hineinwirken kann.
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Graffiti in St. Gallen
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Als Sesto und ich uns vor 11 Jahren begegnet sind, war direkt klar, dass wir die Liebe auf sehr ähnliche Art und Weise betrachten - wobei wir auf das Verhältnis der Geschlechter durchaus unterschiedlich blicken.​
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Mann und Frau oder zwei Seelen?

Die intensive räumliche Zweisamkeit, die seit Oktober 2015 - ausgelöst durch unsere Pilgerschaft - unsere Beziehung prägt, hat die Themen Anziehung und Abhängigkeit in neuen Varianten in unseren Alltag gebracht und uns so manche Herausforderung beschert. Unser Hochzeitstag im Juli, die Hochzeitsfeier von Viola und Franco Anfang August und eine überraschende Einladung zu der Konferenz "Soul of WoMan" im September haben weitere Gedanken zu Mann und Frau und dem gelingenden Miteinander in unser Bewusstsein und unsere Gespräche gebracht, denen ich in weiteren Blogposts nachgehen werde.

Am 17. Juli haben Sesto und ich unseren 10. Hochzeitstag gefeiert. Zehn Jahre - eine relative Zeitspanne. Für uns hielten allein die ersten drei Jahre unserer Partnerschaft eine solche Vielzahl von Herausforderungen und Veränderungsprozessen für uns bereit, dass wir nach einem Jahr - in Erzählungen über diese Zeit - von "damals" sprachen und uns dann jeweils irritiert und lachend anschauten. Gefühlt kamen da schon eher 20 Jahre zusammen. Zu dieser Zeit spürten wir bereits, was heute eine Gewissheit für uns ist: Wir sind nur vordergründig als Mann und Frau zusammengekommen. In Wahrheit haben sich unsere Seelen, die sich aus anderen Zeiten kennen, erneut verabredet, um miteinander zu wachsen und sich weiter zu entwickeln. Doch vor allem haben wir eine gemeinsame Aufgabe in dieser Welt, zu der auch unser aktuelles "Unterwegssein" gehört.
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Rosenhochzeit oder Rosenkrieg?

Das 10-jährige Hochzeitsjubiläum wird traditionell als "Hölzerne Hochzeit" oder auch als "Rosenhochzeit" bezeichnet. Die Ehe steht in voller Blüte, und die Blumen der Liebe, die roten Rosen stehen symbolisch dafür. Die Hölzerne Hochzeit würdigt die bisherigen 10 Jahre der Ehe mit der Symbolik des stabilen Holzes. Dieses Paar hat es geschafft und man glaubt, dass nun auch eines der vielen noch folgenden Ehejubiläen erreichen wird. So und ähnlich formuliert, findet man viele Beschreibungen in Büchern und im Internet.

Irgendwo zwischen Scheidungsraten um die 50% und einem seit Jahren erneut aufkommenden Wunsch nach Heirat und vor allem immer oppulenteren Hochzeitsfeiern, die mittlerweile von einer ganzen Industrie - von den Hochzeitsmessen bis zu den Eventplanern - bewirtschaftet werden, lässt sich keine eindeutige Wahrheit finden. Ob die Rosenhochzeit heute noch ihre sprichwörtliche Qualitäten besitzt - oder je besessen hat - darf sicherlich bezweifelt werden, und variiert naturgemäss von Paar zu Paar.

​Sesto und ich wollten unsere gemeinsam gelebten 10 Jahre auf jeden Fall würdigen, und der Zufall wollte es, dass wir die Möglichkeit hatten, die wunderschöne kleine Kapelle auf dem Gelände eines unserer Gastgeber dafür zu nutzen. Gemeinsam mit Raimund haben wir in einer kleinen Zeremonie, die spontan von uns allen gestaltet wurde, meditiert, gesungen und Wünsche für den Partner, uns selber und das grosse Ganze ausgesprochen.

Dem Wert und den Möglichkeiten unserer Beziehung haben wir dabei mit diesem, zu dritt intuitiv geschriebenen, Text nachgespürt:​
​
Liebe zwischen zwei Seelen
​

​Alle Zeit werden Seelen Liebe verströmen
kann sich das Göttliche zwischen, mit ihnen
wird der Weg in die Einheit gewiesen zum
Wohle der Menschheit auf Erden und allen
Wesen(tlich) zu sein ist mein Bestreben
sterben lassen und sich ergeben in das Sein
werden die liebenden Seelen in aller Ewigkeit
erfahren zu können, lässt alles andere darin aufgehen
in der Liebe, die das Licht in höchster Schwingung
zwischen den lieben Seelen ist Sphärenmusik
trägt alle Himmelskörper auf ihrem Weg,
nicht als Pflicht, sondern als Führung zum Wahren
und selig machenden Zustand der Liebe
​
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Zufall? Die kleine Kapelle ist dem Heiligen Franziskus geweiht

Impressionen von unserem 10. Hochzeitstag

Zu den Bildern
​Im Inneren ist die kleine Kapelle sehr schön neu gestaltet - Zarte Farbstreifen sollen an die, im Tibetanischen Totenbuch beschriebenen, Zustände (Farben) während des Sterbeprozesses erinnern * Ob Raimund an die "Rosenhochzeit" gedacht hat, als er den liebevoll gebundenen Strauss mit Blumen aus dem eigenen Garten für uns gemacht hat? Wir haben uns sehr gefreut, und noch mehr, als wir den Käfer (Bild 3) und die kleine Schnecke im Strauss entdeckt haben * Unsere zwei "Reisegefährten", die wir als Glücksbringer mitgenommen haben und das kleine Olivenholzkreuz aus Jerusalem, das Agnes mir zum Abschied geschenkt hat * Mein Reisetagebuch auf das ich die Abschiedskarte von Sr. Thea geklebt habe, weil Franziskus so wundervoll schaut * Da die Braut ja etwas Weisses, etwas Blaues und etwas Geliehenes bei sich haben sollte: Das weisse Blatt Papier für unseren intuitiven Text und der blaue von Raimund geliehene Kugelschreiber
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    Autorin

    Gabriele Castagnoli hat hier ab April 2016 über zwei Jahre die Pilgerschaft mit ihrem Mann Sesto G. Castagnoli beschrieben.

    Seit Oktober 2019 schreibt Gabriele wieder ihren oralab Blog mit vielen lesenswerten Beiträgen zu den Themen Kosmos, Mensch und Kultur.

    "Seit Februar 2016 sind wir auf unbefristete Zeit, nur noch mit unseren Rucksäcken unterwegs. Alles andere haben wir verschenkt."
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